Vom Wert der Natur
Ausgabe 07 - Warum politische Diskussionen anders ablaufen könnten, wenn wir den Wert von Naturräumen für unser Leben klar beziffern könnten
Moin!
Wir leben in Deutschland in einem kapitalistischen System, was uns eine ganze Menge Vorteile bringt, aber auch den einen oder anderen Nachteil. Zum Beispiel, dass wir den Wert einer Sache kaum zu schätzen wissen, wenn wir ihn nicht klar beziffern können. Wenn es etwas umsonst gibt, kann das ja nur wertlos sein. Das kennt jede:r, der/die schonmal versucht hat bei Ebay Kleinanzeigen ein Möbelstück zu verschenken. Besser direkt für 10 Euro anbieten, denn kostenfreien Plunder will niemand haben, ein echtes Schnäppchen dagegen schon.
Die Natur aber kann ihren Wert nicht selbstständig festlegen, noch hat keine Pflanze gelernt, sich ein Preisschild wachsen zu lassen. Und doch wäre das für manche Debatte durchaus hilfreich.
Was kostet die Welt?
Finden wir heute gemeinsam raus.
Und auch, was das Ganze mit der Debatte über den beschleunigten Ausbau von Autobahnen zu tun hat, worüber die Ampel-Koalition ja gerade streitet.
Schön, dass Sie dabei sind!
“Denken Sie jetzt nicht an blauen Elefanten!” - dieser Satz hat bei mir eine ähnliche Wirkung wie das Schild der Oberförsterei Potsdam, dass mitteilt ja nicht darüber nachzudenken an dieser Stelle Grünabfälle abzuladen. Besten Dank, nun stand ich also dort und dachte “Hier am Abhang wär aber schon noch Platz.” Dabei habe ich in Ermangelung eines Gartens gar keine Grünabfälle, geschweige denn würde ich sie in der Natur entsorgen. Leider tun genau das aber viele Menschen. Ist ja nur Grünzeug, kann man ja in die Natur werfen. Bauschutt? Sind Steine, kann man in die Natur werfen! Sperrmüll? Ist Holz, kann man in die Natur werfen!
Nein, kann man natürlich nicht, das ist illegale Müllentsorgung und Naturverschmutzung – ist aber vielen wurscht. Und ist symptomatisch für den menschlichen Umgang mit der Natur. Sie wird als nachrangig betrachtet, dabei sichert sie unsere Lebensgrundlagen.
Unsere Lebensgrundlagen, jaaaa, das klingt immer direkt so groß und so wenig greifbar, deshalb machen wir es konkreter.
Am Beispiel Boden.
Gesunder Boden mit genügend Kohlenstoff, Mineralien und Mikroorganismen ist die Basis, damit Pflanzen wachsen können. Pflanzen, die nicht nur wichtig für unsere Ernährungssicherheit sind, sondern auch durch Photosynthese einen Grundstoff unseres Lebens produzieren: Sauerstoff. Böden haben außerdem eine Filterfunktion für den zweiten wichtigen Grundstoff allen Lebens: Sauberes Wasser.
Ohne jetzt in ein Loblied über Böden verfallen zu wollen (das ist eher Stoff für eine weitere Newsletterausgabe), geht es mir darum zu zeigen, wie entscheidend der unscheinbare Dreck unter unseren Füßen für unser Überleben ist.
Man könnte sagen: Gesunder Boden erbringt Leistungen, die für unser Leben essentiell sind.
Es gibt sogar einen Fachbegriff dafür: Ökosystemdienstleistungen. Oder etwas kürzer: Ökosystemleistungen.
Wenn wir nun also anerkennen, dass die Natur ganz entscheidende Leistungen erbringt, die für unser Leben elementar sind, ergeben sich daraus Folgefragen. Auf zwei will ich genauer eingehen, weil sie für aktuelle Diskussionen interessant sind. Zum einen die, was das für die Bewertung von Naturräumen in Güterabwägungen bedeutet, zum Beispiel bei Bauvorhaben. Zum anderen die, ob das nicht auch eine Leistung ist, die honoriert werden sollte? Auch, um es attraktiver zu machen, Naturräume zu pflegen. Jetzt rollen Sie nicht mit den Augen, so funktionieren die Dinge im Kapitalismus.
Und tatsächlich wird dies in Ansätzen auch schon umgesetzt.
Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU werden Ökosystemleistungen zumindest ein bisschen honoriert.
Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union ist das rechtliche Fundament für die Zahlung von Agrarsubventionen. Die Förderrichtlinien sind entscheidend dafür, welche Landwirtschaft Zahlungen erhält - das heißt also auch: Welche Landwirtschaft betrieben wird. In der aktuellen Förderperiode, die bis 2027 läuft, wurde hierbei eeetwas ökologischer gedacht. Schon für den Erhalt der sogenannten Direktzahlungen (die “erste Säule”, der größte Posten) müssen einige Grundvoraussetzungen erfüllt werden, ein Mindestmaß an Einsatz für den Erhalt von Ökosystemleistungen sozusagen. In der “zweiten Säule” gibt es konkretere Maßnahmen, für die es Fördergelder gibt. Zum Beispiel die sogenannten Blühstreifen am Ackerrand. Nicht alle dieser Maßnahmen sind durchdacht, hinter dem ganzen Konzept steht ein hoher bürokratischer Aufwand - so richtig optimal läuft das alles entsprechend nicht. Aber theoretisch könnte die GAP in den kommenden Jahren so weiterentwickelt werden, dass sie den Erhalt von Ökosystemleistungen fördert.
Um kurz die Ausmaße klar zu machen: Nach Deutschland fließen derzeit pro Jahr mehr als 6 Milliarden EU-Agrargelder.
Darüber hinaus wird auf politischer Ebene seit einigen Jahren darüber diskutiert, inwieweit auch Eigentümer:innen von Wäldern für Ökoleistungen gezielt honoriert werden sollten und könnten. Die deutschen Wälder sind derzeit in einem teils katastrophalen Zustand – Monokulturen, klimawandelbedingte Dürre und der Borkenkäfer haben dazu geführt, dass teilweise ganze Bereiche entwaldet wurden. Sie müssen also neu angepflanzt werden und das an klimatische Veränderungen angepasst. Sprich: Neue Fichtenplantage ist ne schlechte Idee. Die Einführung einer Gemeinwohlprämie könnte eine neue Einnahmequelle für Waldbesitzende darstellen und die Aufforstung nach bestimmten, klimagerechten Kriterien attraktiv machen kann. Im Sommer hatte sich der Bundestag auf Antrag der Unionsfraktion mit dem Thema beschäftigt, eine Zusammenfassung der Expert:innen-Anhhörung gibt es hier.
Allerdings kann natürlich nur Geld ausgegeben werden, das an anderer Stelle irgendwo eingenommen wurde. Solidaritätszuschlag für die Umwelt? Sondervermögen Klimaschutz? Verteuerung von Produkten, die unter Schädigung der Umwelt produziert wurden? Alles tricky. Dazu kommt: Wo Kriterien erfüllt werden müssen, kommen in der Regel bürokratische Antragsverfahren zum Einsatz, außerdem muss die Einhaltung irgendwie überprüft werden. Dennoch würde ich die Umsetzung als Frage des politischen Willens bezeichnen.
Kommen wir zu Folgefrage zwei: Der Bewertung von Naturräumen bei Bauvorhaben.
Ich denke, würden Ökosystemleistungen mit einem klaren Wert versehen, könnten Abwägungsprozesse anders ausfallen. Schon jetzt muss jeder Eingriff in die Natur ausgeglichen werden. Wird ein Baum gefällt, um an der Stelle etwas zu bauen, muss dafür an anderer Stelle ein neuer Baum gepflanzt werden. Wobei es natürlich für das Ökosystem einen Unterschied macht, ob ein Baum 100 Jahre oder 100 Tage alt ist – und zerstörte Biotope lassen sich nur bedingt wiederherstellen. Dennoch: Es gibt klare Richtlinien für Ausgleichsmaßnahmen. Also…theoretisch.
Für Liebhaber:innen deutscher Bürokratie kommt jetzt ein Feinschmeckerthema.
Es gibt keine bundeseinheitliche Regelung für den zu schaffenden Ausgleich, sondern je nach Bundesland unterschiedliche Herangehensweisen. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat dazu 2018 festgestellt:
„Welche Bewertungsmethode bei einem Eingriff zur Anwendung kommt, lässt sich nur an Hand des konkreten Einzelfalls bestimmen, wobei oftmals auf Handlungsempfehlungen und Leitfäden zurückzugreifen ist. Die Bewertungsmethoden unterscheiden sich teilweise stark in ihren fachlichen und methodischen Anforderungen. Eine generalisierende Übersicht lässt sich nur schwer darstellen, da die Methoden teilweise auch länderintern divergieren.“
Für Vorhaben, die der Bundesverwaltung unterstehen, gibt es seit Juni 2020 immerhin eine gemeinsame Regelung. Sodass etwa beim Stromtrassenbau durch verschiedene Bundesländer keine unterschiedlichen Regelungen angewendet werden müssen, das wäre ja nämlich banane, war aber trotzdem lange so. Das Regelwerk trägt den klangvollen Namen: Bundeskompensationsverordnung.
In Langform:
„Verordnung über die Vermeidung und die Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft im Zuständigkeitsbereich der Bundesverwaltung (Bundeskompensationsverordnung - BKompV)“
Darin werden einzelne Biotoptypen mit Punkten versehen.
So erhalten unter Punkt 32.01a „Natürliche Felsen“ einen Biotoptypenwert von 20, „Naturnah entwickelte Felsen in alten, stillgelegten Steinbrüchen“ dagegen nur noch von 16. Eine „Artenreiche, frische Mähwiese“ liegt bei 20, eine „Mäßig artenreiche, frische Mähwiese“ bei 15 und ein „Intensiv genutztes, frisches Dauergrünland“ hat noch einen Biotoptypenwert von 8. Darüber hinaus gibt es Differenzierung zwischen Pfeifengraswiesen und Brenndolden-Auenwiesen und und und. Ich könnte in dieser Liste verloren gehen, es ist herrlich nerdig.
Nur damit sie kurz ein Gefühl dafür bekommen, hier die mäßig übersichtliche Tabelle im Abschnitt “Feldgehölze, Gebüsche, Hecken und Gehölzkulturen”:
Um es kurz zu machen: Mit diesen Biotoptypwerten wird der durch ein Bauvorhaben zu erwartende Schaden ermittelt, der durch entsprechende Maßnahmen andernorts ausgeglichen werden muss. Die Voraussetzung ist natürlich eine Bestandsaufnahme, welche Naturräume in welcher Art vom Bauvorhaben betroffen sein werden. Zum Beispiel durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung.
„Umweltprüfungen umfassen die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der erheblichen Auswirkungen eines Vorhabens oder eines Plans oder Programms auf die Schutzgüter. Sie dienen einer wirksamen Umweltvorsorge nach Maßgabe der geltenden Gesetze und werden nach einheitlichen Grundsätzen sowie unter Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt.“
Umweltverbände beklagen allerdings, dass es immer wieder Fälle gibt, wo notwendige Ausgleichsmaßnahmen in der Praxis gar nicht oder nur deutlich verzögert umgesetzt werden. Theoretisch müssten in Fällen, in denen eine gleichwertige Wiederherstellung nicht möglich ist, auch Bauvorhaben gestoppt werden. Das passiert allerdings eher selten – weil wirtschaftliche Interessen letztlich meist doch höher gewertet werden, als Eingriffe in die Natur. Denn der tatsächlich entstehende Schaden an der Natur lässt sich anhand von Biotoptypwerten nicht in Geldwerten berechnen. Der wirtschaftliche Vorteil eines Projektes für die jeweilige Kommune macht sich aber häufig in sehr konkreten Zahlen bemerkbar. Falls Sie sich also eingangs gefragt haben, warum man sich überhaupt Gedanken darüber machen sollte, wie man den Wert der Natur beziffert: Weil sie eben sonst immer den Kürzeren zieht, sobald wirtschaftliche Interessen im Spiel sind.
So ist auch in der Debatte über die Planungsbeschleunigung von Infrastrukturprojekten.
Streitpunkt innerhalb der Ampel-Koalition ist hier die Frage, ob auch der Autobahn- und Straßenneubau massiv beschleunigt werden soll. In der Debatte wird der Bau der LNG-Terminals in der Energiekrise als Blaupause bezeichnet. So schnell soll es jetzt überall gehen. Bundeskanzler Olaf Scholz spricht inzwischen unironisch von der neuen “Deutschlandgeschwindigkeit”.
Damit es schnell gehen konnte, hatte die Bundesregierung in einem Gesetz (LNG-Beschleunigungsgesetz) verschiedene Hebel genutzt, um die Planung fix zu machen. Bei den bislang eröffneten Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel reden wir über schwimmende Terminals, also über Schiffe (sogenannte FSRU), für die Anlandeinfrastruktur geschaffen werden musste. Dazu gehörte in Wilhelmshaven zum Beispiel der Bau eines Pipelinestückes, um das hier ankommende Gas ins Netz einspeisen zu können. Das ist in Sachen Komplexität eine etwas andere Hausnummer als der Bau einer Autobahnbrücke.
Wie wenig für den Anschluss einer FSRU tatsächlich notwendig ist, lässt sich in einem Werbevideo von Uniper zum Terminal in Wilhelmshaven nachvollziehen:
Um die Vorhaben beschleunigen zu können, hat das LNG-Beschleunigungsgesetz eine grundsätzliche Befreiung von Umweltverträglichkeitsprüfungen festgelegt. Allerdings ausschließlich für schwimmende Terminals sowie deren Anlandeinfrastruktur, nicht für stationäre Terminals, die deutlich mehr Bauaktivität verlangen würden. Und die Ausnahme gilt auch auch nur unter der Einschränkung:
„wenn eine beschleunigte Zulassung des konkreten Vorhabens geeignet ist, einen relevanten Beitrag zu leisten, um eine Krise der Gasversorgung zu bewältigen oder abzuwenden.“
Allein diese Notsituation und dass die Projekte dazu geeignet sind, sie zu bewältigen, berechtigt überhaupt die Aussetzung der UVP. Ähnlich wird es jetzt auch im Bereich der Erneuerbaren Energien umgesetzt. Am 30.01. hat Deutschland eine entsprechende Umsetzung einer EU-Notfallverordnung im Bundeskabinett auf den Weg gebracht. Diese erlaubt es unter anderem, beim Neubau von Windrädern die Umweltverträglichkeitsprüfung und Artenschutzprüfungen auszusetzen. Zeitlich befristet - um so schneller Erneuerbare errichten und die Energiesicherheit gewährleisten zu können.
Im Fall der LNG-Terminals bedeuten diese Ausnahmeregelungen: Ausgleichsmaßnahmen müssen erst 2 Jahre nach der Zulassung festgesetzt werden, ab dem Zeitpunkt der Festsetzung bleiben dann 3 Jahre für die Umsetzung.
Kurz gesagt: Die Umwelt spielte hier erstmal klar die zweite Geige, sie muss warten.
In der aktuellen Debatte über Planungsbeschleunigung wird die schnelle Umsetzung der LNG-Terminals nun zum Goldstandard erklärt - vor allem von der FDP.
Die schnelle Umsetzung war aber nur möglich, weil Beteiligungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit eingeschränkt und Umweltbelange zunächst vollkommen zurückgestellt wurden.
Befürworter des beschleunigten Ausbaus von Autobahnen und Straßen argumentieren nun, dass dieser für das Wirtschaftswachstum notwendig sei. Die wirtschaftliche Zukunft des Landes hänge mit davon ab. Sie stellen also einen konkreten finanziellen Mehrwert durch das Vorhaben in Aussicht. Der Wert der Natur, der demgegenüber verlorenzugehen droht, kann hingegen nicht mit konkreten Zahlen angegeben werden. Ihn zu betonen, wirkt rein moralisch geprägt. Weil Umweltschutz als gute Tat gelabelt wird, nicht aber als Erhalt eines Wohlstandsfaktors. Letztlich zeigt sich auch in der Debatte über die Planungsbeschleunigung, dass die Natur vielfach immer noch als optional betrachtet wird, als Schutzgut mit dem geringsten Wert. Weil ihr wahrer Wert eben kaum bezifferbar ist.
Zur Wahrheit gehört auch, dass ein schnellerer Infrastrukturausbau in vielen Bereichen dringend notwendig ist - etwa im Bereich Erneuerbare Energien - damit die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft überhaupt gelingen kann. Es braucht neue Wasserstoffnetze, einen Ausbau der Schieneninfrastruktur etc. pp.
Ohne Dekarbonisierung, also die Umstellung auf fossilfreie Methoden, kann es nicht gelingen, den Klimawandel einzuhegen - und die Erderhitzung ist neben Landwirtschaft und Landnutzung einer der Hauptfaktoren, die Natur und Artenvielfalt bedrohen. Und deshalb nehmen viele Umweltschützer:innen etwa die Beschleunigung des Ausbaus von Windkraft zähneknirschend hin - auch wenn damit kurzfristig möglicherweise der Artenschutz verletzt wird. Die Frage ist aber schon, welche Infrastruktur tatsächlich nötig ist, damit diese Dekarbonisierung gelingt.
Die Debatte offenbart zudem schwer überbrückbare Unterschiede im Grundverständnis darüber, wie der Verkehr der Zukunft aussehen soll beziehungsweise wird. Vor allem FDP und Grüne liegen hier weit auseinander. Das will ich hier nicht auch noch vertiefen, tat es aber bereits bei Twitter, also bei Interesse:
Wie eine Einigung in dieser Sache aussehen könnte, vermag ich mir gerade noch nicht gut vorzustellen, ich würde aber denken, dass wir nach der Berlin-Wahl schlauer sein werden. Der Wahlkampf überschattet die Diskussion derzeit massiv, weil es auch dort um Fragen der Verkehrswende geht.
In der letzten Ausgabe habe ich Ihnen ja erstmals ein paar Empfehlungen mit auf den Weg gegeben - das würde ich auch dieses Mal tun wollen.
Zum Lesen: Die Unsichtbaren.
Wie Geheimagentinnen die deutsche Geschichte beeinflusst haben
Ja, hat nichts mit Klima oder Ökologie zu tun, hat mich als Geschichtsnerd aber wahnsinnig abgeholt. In ihrem mittlerweile als Bestseller gekennzeichneten Sachbuch zeichnen die beiden Autor:innen Maik Baumgärtner und Ann-Katrin Müller nach, welche Rolle Frauen in der Geschichte der Spionage in Deutschland gespielt haben. Eine deutlich größere, als Ihnen der Geschichtsunterricht wahrscheinlich vermittelt hat. Weil sie seit jeher marginalisiert wurden. Was wiederum Auswirkungen auf die Qualität der Arbeit der Geheimdienste hatte und hat. Ein spannend geschriebenes Buch mit vielen neuen Erkenntnissen über die deutsche Geschichte. Ich lese Sachbücher sehr selten zu Ende - dieses aber habe ich geradezu eingeatmet.
Zum Lesen: Die Riffreporter
Falls Sie gelegentlich den Links in diesem Newsletter folgen, sind Sie vielleicht schon bei den Riffreportern gelandet. Die eigentlich Riffreporter:innen sind. Hier haben sich freiberufliche Journalist:innen in einer Genossenschaft zusammengeschlossen, um unabhängig ihre Arbeiten publizieren zu können. Ein großer Schwerpunkt liegt auf Umwelt, Wissenschaft und Klima - gerade deshalb lese ich die Texte dort sehr gerne. Auch, weil sie häufig deutlich mehr in die Tiefe gehen, als viele Tageszeitungen und es gerne mal sehr nerdy wird. Ein Abo kostet nicht viel, zahlreiche Texte sind auch frei verfügbar.
So wie übrigens auch dieser Newsletter.
Also, frei verfügbar, meine ich.
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Und wenn Sie möchten, lesen wir uns beim nächsten Mal wieder.
Bis dahin!
Herzliche Grüße
Frau Büüsker